19 Spiele und nur 17 Punkte: Rot-Weiss Essen überwintert in der 3. Liga unter dem ominösen Strich. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer.
Die Zahlen lügen nicht: mit nur 23 geschossenen Toren (sechstschlechtester Liga-Wert) und 34 kassierten Treffern (nur Osnabrück und Unterhaching haben mehr Buden kassiert) liegt RWE auch in diesen Statistiken weit hinten.
Der neue Trainer Uwe Koschinat fordert "intelligente Personalentscheidungen" im Winter. Heißt: RWE will und muss sich sowohl defensiv als auch offensiv verstärken. Auch wenn es die sportliche Führung der Rot-Weissen offiziell noch gar nicht ausgesprochen hat, ist es ein offenes Geheimnis, dass sich die Essener auf drei Positionen verstärken wollen: Auf der linken Abwehrseite - als Alternative zu Lucas Brumme - im Sturm auf der Neuner-Position und im Mittelfeld auf der Sechs.
Wie RevierSport am Rande des 2:2-Remis gegen den VfB Stuttgart erfuhr, sind die Essener auf der Sechser-Position auf einen prominenten Namen gestoßen. Nach unseren Informationen haben die Essener um Kaderplaner Marcus Steegmann Kontakt zu Klaus Gjasula (SV Darmstadt 98) aufgenommen.
Der 35-jährige defensive Mittelfeldspieler bestritt in dieser Saison für den Zweitligisten nur vier Spiele über insgesamt 146 Einsatzminuten.
"Wie gehabt, ich beteilige mich nicht an Spekulationen und gebe keine Wasserstandsmeldungen ab", gab Steegmann auf RS-Nachfrage seine Standard-Antwort. RS weiß: Essen ist heiß und würde den Sechser gerne unter Vertag nehmen. Doch Gjasula verabschiedete sich zunächst in den Weihnachtsurlaub. Bleibt abzuwarten, was aus dieser Personalie nach den Feiertagen wird.
Das 2:2 gegen den VfB Stuttgart II fühlte sich für Rot-Weiss Essen wie eine Niederlage an. Trotz drückender Überlegenheit wurde es nichts mit einem Sieg, nicht zum ersten Mal in dieser enttäuschenden Saison, in der Essen der Super-GAU Regionalliga droht.
Der 1,90 Meter große Gjasula gilt als sehr lauf-, -zweikampf-, sowie kopfballstark. Ein echter Leader, ein Typ Kapitän, der die Mannschaft führt. Ein Spielertyp ganz im Sinne von Uwe Koschinat. Solch einen Sechser á la Gjasula besitzt das Essener Zentrum - Ahmet Arslan, Thomas Eisfeld, Torben Müsel, Tom Moustier, Jimmy Kaparos, Gianluca Swajkowski - nicht.
Info: Wer sich wundert, woher Rot-Weiss Essen denn die finanziellen Mittel für eine mögliche Gjasula-Verpflichtung nimmt, der kann das bei den Kollegen der WAZ - hier - lesen.
Klaus Gjasula in Zahlen:
1. Bundesliga: 51 Spiele, zwei Tore, zwei Vorlagen
2. Bundesliga: 83 Spiele, zwei Tore, fünf Vorlagen
3. Liga: 69 Spiele, sechs Tore, sieben Vorlagen
Regionalliga: 123 Spiele, fünf Tore, fünf Vorlagen
Länderspiele für Albanien: 29 Spiele, ein Tor
Vereine: Freiburger SC, Bahlinger SC, Waldhof Mannheim, MSV Duisburg, Kickers Offenbach, Stuttgarter Kickers, Hallescher FC, SC Paderborn, Hamburger SV, SV Darmstadt 98